Mittwoch, 01.05.2019
Die Nacht war nicht sehr angenehm. Wir waren zu vier Mann in einem
kleinen Vierbettzimmer und die Betten waren sehr wackelig und haben gequietscht. Im Aufenthaltsraum gibt es Kaffee und Kuchen zum Frühstück.
8 Uhr, Aufbruch vom Kloster in Laredo. Wetter ist toll.
Es geht entlang der Strandpromenade bis zur Anlegestelle der kleinen Fähre, die uns nach Santoña übersetzt. 2,- Euro.
Um 9:00 Uhr bin ich hier und bald kommt auch die Fähre.
9:15 Uhr Ankunft in Santoña. Es geht quer durch Santoña, aus dem Ort hinaus, immer die Straße entlang. Vorbei an einem riesigen Gefängnis bis Berria.
Hinter Berria geht es hinter dem Strand aufwärts und ich habe einen tollen Blick zurück. Oben angekommen öffnet sich der Blick auf Noja.
Wieder unten, geht es über den schönen, breiten und festen Sandstrand ca. 3 km bis Noja. Hier komme ich um 12:00 Uhr an.
Die Touristeninformation hat zu, aber ich finde hier im Zentrum eine Pension und nehme mir für 35,- Euro ein Zimmer.
Am späten Nachmittag mache ich einen Rundgang durch den Ort. In einer Pizzeria esse ich zu Abend.
Anschließend gehe ich früh schlafen.
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Fähre von Laredo nach Santoña |
Strand vor Noja |
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Donnerstag, 02.05.2019
8:30 Uhr, ich sitze im Café beim Frühstück. Das Wetter ist gut.
9:00 Uhr, im Supermarkt decke ich mich mit Bananen und Äpfeln ein.
Es geht raus aus dem Ort, die Straße entlang, unspektakulär leicht rauf und runter nach Güemes.
12:30 Uhr, Ankunft an der Herberge "del Abuelo Peuto" in Güemes.
Die Herberge ist sehr groß. Hier ist viel Platz. Hier ist die vermutlich einzige Herberge mit dreistöckigen Betten. Es gibt eine Kapelle,
einen Aufenthaltsraum, einen schönen Garten und es gibt Essen.
Die Herberge ist wohl Kult. Sie wird von Padre Ernesto betrieben, der durch seine sozialen Projekte bekannt ist.
Erst mal duschen, Wäsche waschen und etwas ausruhen.
Gegen 14:00 Uhr checke ich ein und anschließend gibt es, in dem schönen Speiseraum, Lunch. Es wird Salat gereicht,
dann eine Bohnensuppe, dazu Brot, Rotwein und Wasser. Wieder andere Leute treffe ich hier. Natascha, eine Pilgerin aus Deutschland
fragt mich, ob ich Harald aus Köln bin. Sie hat wohl in einer Herberge vorher mit Jörg und Silke über mich gesprochen.
Das ist der Camino, Wahnsinn.
Am Abend gibt es eine Info-Veranstaltung, wo erklärt wird, was Padre Ernesto so alles gemacht
hat und macht. Außerdem wird darauf hingewiesen, dass die Projekte und die Herberge ausschließlich aus Spenden der Pilger
finanziert werden und man möge das bei seiner Spende berücksichtigen. Anschließend gibt es Abendessen. Zuerst eine
undefinierbare Suppe, dann eine Art Gulaschsuppe mit Kartoffeln. Dazu Brot, Wasser und Wein.
Hier sind über 60 Pilger. Trotzdem ist es angenehm. Eine tolle Atmosphäre hier.
Später erfahren wir, dass einen Tag nachdem wir hier übernachtet haben, Einbrecher in der Nacht die schlafenden Pilger
bestohlen haben. Es wurden Geld, Pässe, und Handys gestohlen. Man kann es nicht fassen.
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Kult-Herberge "del Abuelo Peuto" in Güemes |
Kult-Herberge "del Abuelo Peuto" in Güemes |
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Kult-Herberge "del Abuelo Peuto" in Güemes |
Kult-Herberge "del Abuelo Peuto" in Güemes |
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Kult-Herberge "del Abuelo Peuto" in Güemes |
Freitag, 03.05.2019
7:45 Uhr, Aufbruch in Güemes.
Es regnet und es sieht nicht so aus, als würde es bald aufhören.
Es geht die Straße entlang bis Somo. Das ist bei dem Wetter die kürzeste Strecke.
9:50 Uhr, ich erreiche den Fähranleger in Somo. Von hier setze ich über nach Santander. Es regnet immer noch.
10:00 Uhr, die Fähre legt ab.
10:10 Uhr, wir müssen umsteigen auf eine zweite Fähre. Ich bezahle 2,90 Euro.
10:30 Uhr, wir legen in Santander an.
Der Regen lässt langsam nach. Ich folge den gelben Pfeilen und verlasse die große Stadt. Bei dem Wetter bin ich nicht in Stimmung,
um die Stadt zu besichtigen. Eigentlich schade.
Plötzlich treffe ich Alan, den Franzosen, den ich vor Markina-Xemein kennengelernt habe. Wir gehen ein Stück zusammen.
Dann treffe ich Jörg und Silke aus Limburg. Zufälle gibt's.
Es geht raus aus der Stadt, durch ein Industriegebiet, die Straße entlang. Die Etappe ist nicht besonders reizvoll.
Gegen 14:00 Uhr bin ich an der Herberge in Santa Cruz de Bezana. Sie liegt etwas abseits der Route. Leider hat sie noch zu.
15:00 Uhr ist Öffnungszeit. In der Nähe in einem Café vertreibe ich mir solange die Zeit.
Um 15:00 Uhr bin ich zurück an der Herberge. Mittlerweile sind schon einige Pilger da. Manche habe ich in Güemes schon getroffen.
Die Hospitalera macht pünktlich auf, bittet uns rein und zeigt uns alles. Dann wird eingecheckt. Der Schlafraum ist oben unter dem Dach.
Hier ist es ganz sauber. Die Betten sind bezogen. Schlafsack und Rucksack müssen unten, in den bereitgestellten Schränken, bleiben.
Hier gibt's Abendessen und Frühstück für 8,50 Euro, für die Übernachtung bezahlt man auf Spendenbasis.
Gegen 20:00 Uhr gibt es Abendessen. Wir sitzen alle an einem langen Tisch und die Hospitalera sammelt alle Handys ein. Jetzt macht
sie mit jedem Gerät ein Foto und wünscht einen guten Appetit. Es gibt Salat, Tortilla, Nachtisch, Brot,
Wein, Wasser und wer wollte, zum Abschluss, einen Schnaps.
Die Herberge ist super.
22:05 Uhr, jetzt wird geschlafen.
kurz vor Somo |
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Fähre nach Santander |
Herberge in Santa Cruz de Bezana |
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Herberge in Santa Cruz de Bezana |
Samstag, 04.05.2019
6:30 Uhr, wir werden geweckt. Nach der angenehmen Nacht gibt es Frühstück. Die freundliche Hospitalera
verabschiedet alle Pilger ganz herzlich.
7:20 Uhr, Aufbruch in Santa Cruz de Bezana.
Nach einer Stunde bin ich in Boo de Piélagos. An dem kleinen Bahnhof treffe ich auf andere Pilger und wir fahren eine Station
mit dem Zug. So brauchen wir nicht über die "verbotene" Eisenbahn-Brücke zu laufen. Diese Brücke ist für Fußgänger gesperrt,
weil man hier wohl ziemlich nah an den Gleisen entlang laufen müsste. Das könnte gefährlich werden, wenn ein Zug kommt.
Hier am Bahnhof treffe ich Alan wieder.
Auch Jörg und Silke starten von hier. Von Mogro geht es weiter, die Straße entlang, immer über Asphalt.
Die teilweise schneebedeckten Gipfel der Picos de Europa sind in der Ferne zu sehen. Durch ein Industriegebiet, bei Requejada, zieht sich der Weg.
Leicht aufwärts, immer der Straße entlang, geht es Richtung Santillana del Mar.
13:00 Uhr, Ankunft in Santillana del Mar.
Hier ist ziemlich viel Betrieb. Santillana del Mar ist ein schönes, altes Örtchen, was viele Besucher anlockt. Nach einem kleinen Rundgang
und einem Snack, geht es zur Unterkunft.
Im "El Convento", einem alten Kloster, bekomme ich für 15,50 Euro einen Platz im
Zweibettzimmer mit Frühstück. Dann das Übliche, duschen, Wäsche waschen und ausruhen.
Am späten Nachmittag mache ich einen kleinen Rundgang durch die Stadt. Es hat sich zugezogen. Im Ort treffe ich Jörg und Silke.
Wir verabreden uns für 19:00 Uhr zum Essen. Wieder in meinem Zimmer treffe ich auf Charly, der heute von Santander bis hierher
gelaufen ist und jetzt hier bei mir eingezogen ist.
In einem kleinen Restaurant esse ich zusammen mit Natascha, Jörg, und Silke zu Abend.
Klosterherberge "El Convento" in Santillana del Mar |
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Klosterherberge "El Convento" in Santillana del Mar |
Sonntag, 05.05.2019
Hier in der Herberge gibt es ein Frühstücksbuffet. Der riesen Topf mit kaltem Kaffee macht uns etwas stutzig.
Dann haben wir die Mikrowelle entdeckt, in der man den Kaffee warm machen kann. Ansonsten gibt es Toast, Butter,
verschiedene Marmeladen, Müsli und Kekse und einen Apfel. Nicht schlecht.
8:10 Uhr, Aufbruch in Santillana del Mar.
Wir haben zusammen gefrühstückt und jetzt bin ich bei schönstem Wetter alleine unterwegs und genieße die Ruhe. Heute ist
Sonntag und ich laufe durch eine herrliche Landschaft, leicht bergauf und ab, wieder Richtung Küste.
10:30 Uhr, in Cóbreces mache ich eine Pause und trinke einen schönen Café con leche. Der Weg ist sehr angenehm, allerdings meistens Asphalt.
Unterwegs kaufe ich mir etwas Proviant und mache an einer schönen Stelle eine gemütliche Mittagspause.
Um 13:30 Uhr bin ich in Comillas. Die öffentliche Herberge hat geschlossen. In der Touristeninformation erfahre ich, dass die
Herberge renoviert würde, es aber eine neue gibt, nicht weit von hier.
Die neue Herberge, "La Huella del Camino", ist ganz modern und besonders luxuriös.
Die Etagenbetten sind mit frischem Bettzeug bezogen. Es gibt einen Vorhang vor dem Bett und einen abschließbaren Stauraum unter dem Bett.
Außerdem hat jedes Bett eine Steckdose und eine kleine Ablage. Sogar ein großes Handtuch liegt bereit. Im Bad gibt es saubere, nagelneue Duschen
und Toiletten. Sogar Seife ist hier. Oben befindet sich eine tolle Küche mit allem was man so braucht. Hinter dem Haus
ist eine Terrasse, mit Waschmöglichkeit für Wäsche. Seife, Leinen, Klammern, alles da. Einige Sitzmöbel auf der Terrasse
laden zum Sonnenbaden ein. Für die Übernachtung mit Frühstück bezahle ich 15,- Euro.
Nach dem Duschen und Wäsche waschen schaue ich mir den Ort an. Hier sind viele historische Gebäude. Am späten Nachmittag
gehe ich wieder zur Herberge. Wer sitzt auf der Terrasse? Charly. Er ist auch mit in meinem Zimmer untergebracht. Aber auch andere sind
mittlerweile angekommen.
Am Abend treffe ich in einer Pizzeria Jörg und Silke. Die beiden haben sich hier im Ort in einem Hotel einquartiert.
Wir hatten einen schönen Abend und gehen satt in unsere Unterkünfte.
Kirche "San Pedro" bei Caborredondo |
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Herberge, "La Huella del Camino" |
Herberge, "La Huella del Camino" |
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Friedhof in Comillas |
von Antoni Gaudi erbautes Haus "El Capricho" in Comillas |
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Montag, 06.05.2019
8:10 Uhr, Aufbruch von der Herberge in Comillas. Nach angenehmer Nacht und einem guten Frühstück starte
ich die nächste Etappe bei schönstem Wetter.
Aus der Stadt geht es die Straße entlang bis La Rabia, dann durch ein schönes Naturschutzgebiet bis Gerra. Weiter über
Oyambre zum Strand. Bei Ebbe geht es hier über den breiten und festen Sandstrand etwa 2 km bis ich wieder zur Straße komme.
Toller Blick auf die Picos.
Noch ein Stück die Straße entlang, dann über eine lange Brücke und ich bin in San Vicente de la Barquera. Hier treffe ich Antonia
und wir gehen zusammen weiter.
Es geht leicht aufwärts, dann überqueren wir die Autobahn.
Durch eine sehr schöne Landschaft verläuft der Weg bis Serdio.
12:45 Uhr, Ankunft in Serdio. An der Kirche, in der Bar gibt's einen schönen Café con leche und ein Sandwich.
Nach der Pause, ist es nicht mehr weit bis zur Herberge. Hier ist noch nichts los. Wir warten noch, weil niemand hier ist.
Da die Herberge aber auf ist und immer mehr Pilger kommen, gehen wir einfach rein und belegen schon mal unsere Betten. Wir gehen duschen und waschen
die Wäsche. Kein Hospitalero lässt sich sehen. Mittlerweile sind Charly, Jörg, Silke, Natascha und einige andere da.
Zwei spanische Gestalten fahren mit einem Taxi vor, laden ihre Rucksäcke aus und gehen in die Herberge.
Die Verwunderung der anderen Pilger ist nicht zu übersehen.
Die Hospitalera kommt gegen 17:00 Uhr. Wir checken ein und bezahlen 6,- Euro.
Am Abend gehen wir zusammen, in der kleinen Bar, essen. Hier gibt es für 10,- Euro ein Tagesmenü.
Es sind Jörg, Silke, Natascha, Antonia, Charly, Regula aus der Schweiz und ich dabei. Wir haben einen schönen, geselligen Abend.
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Strand bei Oyambre, im Hintergrund die Picos de Europa |
Herberge in Serdio |
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Abendessen in Serdio |
Dienstag, 07.05.2019
8:00 Uhr, Aufbruch in Serdio. Nach einem kleinen Frühstück in der Bar von Serdio geht es jetzt zur nächsten Etappe.
Das Wetter ist gut, wenige Wolken. Heute laufe ich alleine. Ab und zu treffe ich Charly.
9:30 Uhr, Unquera, ich überquere die Brücke nach Asturien und verlasse Kantabrien.
Es geht durch das Landesinnere, meistens über Asphalt.
10:00 Uhr, Colombres.
Hinter La Franca geht es wieder Richtung Küste. Über einen schönen Kiesweg laufe ich entspannt die tolle Steilküste entlang.
11:30 Uhr, Buelna. Hier mache ich Pause.
Weiter über den Küstenwanderweg, der gleichzeitig der Camino ist.
In Andrin trinke ich einen schönen Café con leche.
15:30 Uhr, Ankunft in der Herberge "La Sende del Peregrino", 1,5 km vor Llanes. Hier in der privaten Herberge bezahle
ich 15,- Euro für Übernachtung und Frühstück, plus 8,- Euro für das Abendessen.
Die drei Zimmer, mit je vier Etagenbetten, sind ziemlich klein. Es gibt Einwegbettzeug. Die Rucksäcke werden in einem
separaten Raum in Schränke geschlossen. Die Duschen sind gut. Wasser heiß.
Es zieht sich immer mehr zu. Es fallen ein paar Regentropfen.
Um 19:30 Uhr gibt es Abendessen. Ist ganz lecker. Salat, Fleisch, Pommes, Brot, Wein, Wasser, Joghurt.
Noch ein Bier zum Abschluss und gute Nacht.
Herberge "La Sende del Peregrino", 1,5 km vor Llanes |
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Herberge "La Sende del Peregrino", 1,5 km vor Llanes |